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Welcome to Aotearoa!

Seit 2 Wochen bin ich nun in Neuseeland und blicke dem Ganzen immernoch mit total gemischten Gefühlen entgegen. Ich kann es noch gar nicht wirklich realisieren dass ich jetzt tatsächlich hier bin und das obwohl ich ja schon seit Jahren auf diesen Moment hingefiebert habe.

Dass Neuseeland aber so surreal wirkt hatte ich schon bevor ich überhaupt im Flugzeug saß. Ich habe 7 Monate lang, teilweise 7 Tage die Woche, gearbeitet und die Tage am Kalender abgestrichen weil ich es vor Vorfreude kaum noch aushalten konnte und doch habe ich es bis zur letzten Sekunde nicht ansatzweise wahrgenommen dass ich jetzt für ein Jahr gehen werde.

Von meinen engsten Freunden habe ich mich über mehrere Tage lang verabschiedet, manche saßen sogar noch bei mir in der Nacht bevor es zum Flughafen ging. Die Abschiede waren lang und teilweise auch voller Tränen, wobei mir aber bis zum letzten Moment keine einzige Träne runtergelaufen ist. Teilweise habe ich mich schon echt schlecht gefühlt wenn Freunde und Familie geweint haben und bei mir nichts passiert ist. Nicht weil ich sie nicht genauso vermissen werde, sondern weil es für mich noch immer so weit weg war und in dem Moment war ich ja noch hier in Deutschland und habe es nicht realisiert, dass es jetzt vorerst wirklich die letzten Momente mit den einzelnen Personen sind.

Auch am Flughafen war ich bis zu dem Moment als es durch die Kontrolle durchging noch total gelassen. Aber als ich dann meine Familie hinter mir lassen musste und wusste, dass sie jetzt nicht mehr weiter mit mir mitgehen können, kamen alle Emotionen von gefühlt allen Abschieden bei mir hoch.

Natürlich ist es nur ein Abschied für ein Jahr und man kann in Kontakt bleiben, aber für einen Moment kamen dann die Selbstzweifel hoch: bin ich überhaupt bereit dazu? Was wenn es doch noch zu früh ist? Und selbst mit telefonieren und schreiben ist es nicht das Gleiche wie einer Person gegenüber zu stehen.

Aber ab jetzt gab es kein zurück mehr, nur noch das warten bis das Flugzeug startet.

Beim Umsteigen hat alles problemlos funktioniert und 25 Stunden später war ich dann endlich in Neuseeland.

Am Flughafen wurde ich dann schon von meiner Gastmutter mit einer heißen Schokolade in Empfang genommen. Wir sind dann anschließend in mein neues zu Hause in Devonport gefahren, in dem ich das folgende halbe Jahr verbringen werde. Nach dem ich dann nach dem langen Flug endlich eine Dusche haben konnte ging es dann auch schon auf die erste Devonport-Entdeckungstour. Meine Gastfamilie hat mir direkt alles wichtige gezeigt und ich hatte zum ersten Mal Kontakt mit meinem Au Pair Kind.

Der erste Eindruck von Neuseeland war mehr als positiv, es hört sich wahrscheinlich komisch an aber sogar die Luft hat anders gerochen. Und das beste: 25 Grad. Einen Tag später ist meine Gastfamilie dann mit mir zusammen an ihr Strandhaus gefahren und ich konnte erstmal ein paar Tage entspannen und habe die Au Pair kennengelernt, die bis dahin auf das Kind aufgepasst hat.

Allerdings hat mir der schnelle Wechsel von Winter auf Sommer nicht so gut getan, da ich eine Art Sonnenallergie bekommen hatte, was ich zuvor noch nie hatte. Diese hat sich aber zum Glück relativ schnell wieder eingestellt. Auch mit der Zeitverschiebung von 12 Stunden habe ich noch zu kämpfen da ich bis jetzt keine Nacht durchschlafen konnte.

Zu meiner Arbeit: Ich hatte nach dem Wochenende direkt eine Einlernungswoche und bin jetzt fertig mit meiner ersten Arbeitswoche in der ich alleine war und kann nicht mehr sagen als dass ich mich um ein richtig tolles Kind kümmern darf und es wirklich Spaß gemacht hat. Über die ganzen Einzelheiten hierzu werde ich aber noch mal einen separaten Eintrag schreiben.

Jetzt freue ich mich aber erstmal auf alles was in den nächsten Tagen und Wochen auf mich zukommt!

 (z.B. meine erste Fahrstunde mit meinem Hostdad auf der anderen, wie wir sagen würden: "falschen", Seite der Straße)