Seit genau 3 Monaten bin ich mittlerweile in Neuseeland und in meiner Gastfamilie. Die Zeit vergeht wie im Flug, die Hälfte meiner Au Pair Zeit und 1/4 meiner Gesamtzeit sind nun vorbei.
Teddy hat sich sehr gut eingelebt, allerdings ist es etwas schwer ihn zusammen mit meinem Au Pair Kind zu haben, da er noch sehr verspielt ist und nach allem schnappt.
Zu meinem Au Pair Kind habe ich inzwischen auch eine sehr enge Beziehung aufgebaut, wobei wir schon von Anfang an direkt einen Draht zueinander hatten. Ich hätte nie gedacht dass mir ein "fremdes" Kind so ans Herz wachsen würde und ich bin jetzt schon der festen Überzeugung, dass es alles andere als einfach wird, sie wieder zu verlassen. Über meinen Alltag als Au Pair werde ich am Ende meiner Au Pair Zeit einen separaten Blogeintrag erstellen.
Ich fühle mich mittlerweile nicht mehr neu hier, da ich Devonport gefühlt in- und auswendig kenne und auch gute Freunde hier gefunden habe. Mit diesen treffe ich mich jede Woche mindestens einmal und wir haben auch schon feste Routinen, wie zum Beispiel den Nachtmarkt in Glenfield, zu dem wir jeden Sonntag gehen.
Heimweh hatte ich bis jetzt noch gar nicht. Natürlich gab es mal Momente in denen man nicht weiter wusste oder sich alleine gefühlt hat, aber im Endeffekt gab es immer für alles eine Lösung und mein neugewonnenes Umfeld hat mir auch immer den Rücken gestärkt.
Ich gehöre hier auch zu denen, die am wenigsten Kontakt zu ihrer Familie haben. Viele hier skypen wöchentlich mit ihren Liebsten und haben dafür sogar feste Tage und Zeiten. Als ich einmal einem anderen Mädchen erzählt habe, dass ich erst 3 mal mit meinen Eltern geskyped habe, war ihre erste Frage ob ich denn kein gutes Verhältnis zu meiner Familie habe.
Aber ganz im Gegenteil. Natürlich ist es mir nicht leicht gefallen meine Familie zu verlassen, schließlich sind es die Menschen mit denen ich mein ganzes Leben verbracht habe und die ich über alles liebe. Allerdings was ist dann der Sinn daran ins Ausland zu gehen, wenn man 24/7 mit seiner Familie und seinen Freunden in Kontakt steht? Selbstverständlich kann man das machen, aber das Ziel, das dahinter steht, ist dann ein anderes.
Ich bin hier her gekommen um selbstständiger zu werden, mich selber besser kennenzulernen und weiterzuentwickeln und mich einfach mal voll und ganz auf mich zu konzentrieren. Wenn ich nun aber durchgehend mit meinem "alten Leben" in Kontakt stehen würde, würde das aber nicht funktionieren. Vielleicht wird man trotzdem selbstständiger, aber bestimmt nicht so wie wenn man sich eine Zeit lang komplett auf sich fokussiert.
Update zu dem Fahren auf der falschen Straßenseite: Nach dem Cape Reinga Wochenende (1200km Fahrtstrecke insgesamt) fahre ich in Neuseeland mittlerweile genauso selbstbewusst wie in Deutschland und habe echt eine Menge Spaß daran.
In kurzer Zeit steht dann auch mein erster Urlaub an, dazu aber mehr wenn es soweit ist. :)